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CTH 457.8

Citatio: F. Fuscagni (ed.), hethiter.net/: CTH 457.8 (INTR 2012-12-19)

Der Mythos vom Verschwinden des Feuers in einer medizinischen Beschwörung (CTH 457.8)

Textzeugen

A

KUB 43.62

Bo 2308

--

Literatur

Ardzinba 1977, 119-120; Ardzinba 1982, 92; Collins 1989, 118, 213; Masson 1991, 202ff.; Ünal 1992, 493-500; Ünal 1994, 858-859; Haas 2003, 162; Melchert 2003, 283-287; Haas 2006, 241-242.

Editionsgeschichte

Das Fragment wurde von K. K. Riemschneider im Jahr 1972 in Autographie publiziert. In der Inhaltsübersicht bestimmte er KUB 43.62 als „epischen Text?“.

Erstmals hat Ünal 1992 in einem Artikel über die Namen einiger Baumteile KUB 43.62 bearbeitet. Melchert 2003 nahm in seinem Aufsatz über das Wort antaka- eine Teilbearbeitung vor.

Inhaltsübersicht

Dieses Fragment wird allgemein als medizinisches Ritual betrachtet. Seine wichtigsten Aspekte sind jedoch sicherlich die mythologischen Teile, in denen von zwei Göttern, dem Feuer und dem Genius Gulzanzipa, und von drei Tieren, einer Biene, einem Adler und einer Schlange, die Rede ist. Das Mythologem dürfte sehr lang gewesen sein, da es in der Vs. II beginnt und sich nach einer vermutlich langen Lücke auch in der Rs. III fortsetzt.

Wegen des schlechten Zustands des Fragments bleibt die Bedeutung des Mythologems unklar. In dem ersten Teil (§ 5) spielt das Feuer eine wichtige Rolle, wobei der Kontext, mindestens teilweise an CTH 457.1 erinnert. Melchert 2003, 284, nimmt mit Recht an, dass ein brennendes Gefühl symptomatisch für die zu behandelnde Krankheit und daher mit den mythologischen Passagen um das Feuer zu verbinden sei. In dem folgenden Paragraph werden auch die Biene und der Adler genannt, aber das Auftreten zweier unbekannter Wörter kunkuliya- (Vs. II 8) und partāi- (Vs. II 9) sowie der Bruch des Textes nach nur drei Zeilen erlauben kaum ein Verständnis des Kontextes. Offensichtlich schickt das Feuer dem Adler eine Botschaft und der letzte Satz vor dem Bruch (kolon 26) dürfte mit dem Brennen des Feuers zu verbinden sein, das in dem vorhergehenden Paragraphen erwähnt wird.

Nach der langen Lücke setzt das Mythologem fort. Neben dem Adler und der Biene ist auch eine Schlange genannt. Diese drei Tiere befinden sich an verschiedenen Stellen eines Baumes, den viele Forscher mit dem sogenannten „Lebensbaum“ gleichgesetzt haben1.

© Universität Mainz – Institut für Ägyptologie und Altorientalistik

1

Vgl. die Literatur in Melchert 2003, 286 Anm. 111.


Editio ultima: 2012-12-19






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